2010-03-19

Irrsinn Kopfpauschale

Die schwarz-gelbe Bundesregierung, allen voran Gesundheitsminister Rösler hat vor einigen Tagen die schrittweise Einführung der Kopfpauschale mitgeteilt.
In dieser Mitteilung heißt es, es werde ein Zusatzbeitrag von 29 Euro erhoben. Dafür soll dann der zusätzliche Krankenkassenbeitrag von 0,9% des Bruttolohns wegfallen. weiterhin soll es steuerliche Entlastungen geben.
Wenn man sich das Modell genauer ansieht fällt gleich auf: für Geringverdiener wird es teurer und für Gutverdiener wird es günstiger.
Dazu mal 2 Beispielrechnungen:

Beispiel 1: Ein Arbeiter mit 1500€ Brutto zahlt im Moment 7,9% (Arbeitgeberanteil liegt derzeit bei 7%) seines Lohnes an die Krankenkasse. 1500€ x 7,9% = 118,50 € Krankenkassenbeitrag.
Mit der neuen Kopfpauschale zahlt er nur noch 7%. 1500€ x 7% = 105,00 € hinzu kommt dann aber noch die Kopfpauschale von 29€. Macht also 105 € + 29 € = 134 €, 15,50 € mehr als zuvor.

Beispiel 2: Ein Angestellter mit 3500€ Brutto zahlt im Moment ebenfalls 7,9% seines Gehaltes an die Krankenkasse, wenn er nicht privat versichert ist. 3500€ x 7,9% = 276,50 € Krankenkassenbeitrag.
Mit der neuen Kopfpauschale zahlt er nur noch 7%. 3500€ x 7% = 245,00 € hinzu kommt auch hier wieder die Kopfpauschale von 29€. Macht also 245 € + 29 € = 274 €, 2,50 € weniger als zuvor.

Fazit:Der Angestellte mit einem hohen Gehalt wird entlastet und der Geringverdienerwird belastet. So wird also die Belastung geringer je mehr man verdient.

Ist das denn noch gerecht und sozial ausgeglichen?


Wäre es nicht besser und gerechter, wenn alle den gleichen Prozentsatz von ihrem Brutto in die Krankenkasse einzahlen? Ganz egal, ob sie Angestellte, Arbeiter, Beamte, Rentner oder Andere sind. Die privaten Krankenkassen  werden in die gesetzliche integriert und die Gesetzlichen werden zu einer großen Krankenkasse vereint. Jeder Bürger zahlt dann in eine Krankenkasse ein. Ohne Ausnahme!
Der Prozentsatz richtet sich dann nach den Bedarf der Krankenkasse.
Mit nur einer Krankenkasse fallen Kosten verursachende Stellen vielfach weg. So können beispielsweise die Verwaltung der Krankenkasse erheblich verkleinert werden, große repräsentative Gebäude werden weniger benötigt und Werbung der Krankenkassen sind auch nicht mehr nötig, wenn es nur noch eine gibt.Nur so wird ein gerechteres und sozial ausgeglicheneres Gesundheitssystem möglich und die Schere zwischen Arm und Reich etwas weiter wieder zusammengeklappt. Die Richtung, die die Schere schon lange nicht mehr eingeschlagen hat.

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